Dirigenten des Musikvereins

 

   

1891 - 1893 Johann Breuer   

    

                                                                     

                                                                                                     

                                        

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In einer Einwohnerstatistik aus dem Jahre 1909 wird Johann Breuer als Musiker und Ackerer bezeichnet.

Viel ist uns heute über seine Person nicht bekannt. Allerdings war er in der Dorfgemeinschaft wegen 

seines Lebenswandels nicht ganz unumstritten.

Nach den Eintragungen in der Schulchronik von Tripsrath soll er "allerlei männliches Gesindel bei 

sich aufgenommen haben, das vielfach zu einer Plage der Nachbarschaft wurde".

Möglicherweise hat er den Verein nur wenig dirigiert.

Denn als die ersten Auftritte begannen, war bereits Lehrer Erbel Dirigent des Musikvereins. 

In der Folgezeit ist Johann Breuer zeitweise auch als Kassierer tätig gewesen.

Er wohnte in dem Haus, das nach seinem Tode an Matthias Derichs gegangen ist.

Hier endete auch sein Leben auf eine so schreckliche Art.

An dem 60jährigen alleinstehenden Witwer wurde nämlich in der Nacht von Freitag auf Samstag,

dem 21. Mai 1921, ein abscheuliches Verbrechen verübt. Man fand ihn am Samstagmorgen geknebelt

und mit gräßlichen Kopfwunden tot in seinem Bett vor. Er wurde ermordet.

Der Verdacht lenkte sich sofort auf zwei in den 20er Jahren stehende unbekannte junge Burschen,

die sich am Freitag hier herumtrieben. Offensichtlich konnten die Täter aber nicht gefasst werden.

 

Trennlinie 4

 

1893 - 1918 Heinrich Erbel  

Heinrich Erbel

 

Heinrich Erbel war ein sehr musikalischer Mensch, ein guter, aber auch ein harter autoritärer Lehrer.

Über ihn ist bekannt, dass er ein umsichtsvoller Dirigent war.

Die Aufführungen des Musikvereins zeugten von dem regen Fleiß und der guten Schulung unter seiner

trefflichen Leitung. Neben seiner Tätigkeit als Dirigent war er zeitweise noch Vorsitzender und

Schriftführer gleichzeitig. Nach seiner Versetzung nach Geilenkirchen blieb er aber weiterhin Dirigent

des Vereins. 1913 nahm er Abschied aus Tripsrath.

Kurz vor Beendigung des 1. Weltkrieges starb Heinrich Erbel am 16. Juli 1918 nach kurzem schweren

Leiden. Es war ja dies noch im 1. Weltkrieg und nur ein Mitglied konnte ihm die letzte Ehre erweisen.

Es war Franz Peter, der zufällig in Urlaub weilte. Die anderen waren alle einberufen.

 

 

Trennlinie 4

 

1918 - 1948 Cornelius Josef Schlötels  

(Ehrenpräsident)

 
 Schltels

Josef Schlötels wurde am 17. März 1876 zu Tripsrath geboren. Er vermählte sich am 27. Juli 1901 

(Kirmessamstag) mit Maria Theresia Henriette Esser aus Niederheid (Schwester von Pater Esser)

und zog in das Haus seiner Schwiegereltern nach Niederheid. Von ihr hatte er vier Söhne und 

zwei Töchter. Wenige Jahre später (1906/07) ist der dann mit seiner Familie nach Rischden gezogen.

Am 02. Januar 1911 bereits verstarb seine Frau. Die große Sorge für seine Kinder ließ ihn am 

am 05. Juli 1913 in einen neuen Lebensbund mit Elisabeth Straßen aus Tripsrath schließen, aus dem

zwei Söhne und eine Tochter entsprossen. In dieser Zeit zog er wieder von Rischden nach Niederheid,

wo er später ein Haus baute. Er war auch Mitglied des Kirchenvorstandes, dem er mehrere Jahre

angehörte. Josef Schlötels war Lagerist bei der Firma Eisenjansen in Geilenkirchen.

Neben der Trompete spielte er noch auf der Bassgeige und seinen sechs Okarinas.

Dies sind kleine, flötenähnliche Musikinstrumente aus Ton in Form eines länglichen, an einem Ende

spitz zulaufenden Eies mit einem senkrecht stehenden Mundstück und acht Grifflöchern.

Ob er allerdings damit auch im Musikverein gespielt hat, ist nicht bekannt.

Wir wissen aber, dass er als Solist des Musikvereins mit seiner Trompete uns seiner Bassgeige

auftrat. Der Einsatz des letzteren Instrumentes ist bei einem Blasorchester jedoch ungewöhnlich.

Nach dem Tode von Lehrer Erbel im Jahre 1918 übernahm er die Leitung des Musikvereins.

Der Verein blühte nun wieder auf. Bis in sein hohes Alter hineien führte Josef Schötels den 

Dirigentenstab. Voll Begeisterung war ihm von seinem Wohnort Niederheid kein Weg zu weit,

kein Wetter zu schlecht um nach Tripsrath zur Probe zu kommen.

Er hielt den Verein zusammen. Schlötels blieb Dirigent bis zum Erliegen des Vereinslebens 

im 2. Weltkrieg. Im Jahre 1947 übernahm er dann den Taktstock wieder. Als er dann

wegen seines Alters und der gestiegenen Anforderungen, insbesondere der neu 

eingetretenen Vereinsmitglieder, nicht mehr kommen konnte, übergab er Paul Boja sen.

den Dirigentenstab. Aufgrund seiner hohen Verdienste, die sich Josef Schlötels als 

Mitbegründer und langjähriger Dirigent des Vereins erworben hatte, wurde er laut

Vereinsbeschluss zum Ehrenpräsidenten ernannt. Keines seiner neun Kinder ist in den

Musikverein eingetreten, obwohl er sich das immer gewünscht hatte.

In den letzten Lebensjahren befiel ihn ein tückisches Krebsleiden, dem er am 07. Juli 1951

erlag. Kurz vor seinem Tode hat er noch die Geschichte des Musikvereins in einer Chronik

zusammengefasst. Diese ist allerdings nicht mehr auffindbar.

Trennlinie 4

 

1948 - 1953 Paul Boja sen.

 

Paul Boja sen

Am 11. Juli 1903 wurde Paul Boja sen. in Namslau, Schlesien geboren. Er kam 1948 mit seiner Familie        

nach Tripsrath. Als Lehrer hatte er sich für die hiesige Lehrerstelle beworben, die er dann auch übernahm.

Er war Organist und Leiter des Kirchenchores und gründete als erstes einen gemischten Chor.

Durch Bemühungen des Vorstandes des Musikvereins gelang es, Herrn Lehrer Boja als Leiter und Dirigent

zu gewinnen. Während seiner Tätigkeit kam der Verein nach den schweren Kriegsjahren wieder auf eine

lobenswerte Höhe. Besonders war er darauf bedacht, dass die Vorträge sauber gespielt wurden. 

Mit der Geige spielte er dem Musikverein bei den Proben die Stücke vor. Er war es auch, der erstmals in 

der langen Vereinsgeschichte Klarinetten in den Verein aufnahm.

Die Dirigentenschaft Boja´s hat aber nur wenige Jahre gedauert. Man machte ihm immer Vorhaltungen 

seitens der Schulbehörde. Seine Tätigkeit als Dirigent, der auch bei Aufzügen auf der Straße immer 

voranschritt, sei eines Schullehrers nicht würdig. Obwohl er darauf hinwies, dass er doch auch 

Jugendarbeit leiste, blieb der Schulrat bei seiner Meinung.

Allerdings führten erst Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Musikvereins in 1953 dann dazu, dass 

Lehrer Boja seine Tätigkeit als Dirigent des Musikvereins aufgab.

Auslösender Faktor war insbesondere ein Gesang- und Musikfest in Scheifendahl, bei dem es

Besetzungsschwierigkeiten gab. Lehrer Boja, der großen Wert auf gute musikalische Leistungen

legte, sah sich außerstande, am dortigen Konzert teilzunehmen.

Im Verein sah man das anders und Lehrer Boja nahm seinen Abschied. Seine drei Söhne Paul jun.,

Konrad und Michael blieben noch kurze Zeit im Musikverein. Konrad und Michael wurden später Priester.

Ein bleibendes Denkmal hat Lehrer Boja sich beim Musikverein gesetzt. Er schrieb die Noten von über

50 Kirchenliedern aus dem Gebetbuch in solch schöner Harmonie, dass uns andere Vereine darum 

beneiden. Die Choräle werden auch heute noch vom Musikverein gespielt.

Der stellvertretende Dirigent, Wilhelm Peters, übernahm dann für kurze Übergangsphase den 

Taktstock. In Josef Benders fand man schnell einen Nachfolger, der würdig in die Fußstapfen Boja´s 

trat Lehrer Boja war ausgebildeter Realschullehrer und konnte in 1956 eine Stelle an der Realschule in

Netphen/Sieg übernehmen. Seine Familie blieb noch ein paar Jahre in Tripsrath und folge im in 1957.

Am 20. Janur 1967 verstarb Herr Lehrer Boja im Alter von 63 Jahren.

                                                                                                                                                     

Trennlinie 4

       

1953 - 1972 Josef Benders

(Ehrendirigent)

 
Josef Benders

Nachfolger von Lehrer Boja wurde der am 24. März 1901 geborene und überaus begabte Musikus 

Josef Benders aus Waldenrath. Er war von Beruf selbständiger Kaufmann in Textilwaren und unterhielt 

in Waldenrath ein Ladengeschäft. Bei Wind und Wetter, Schnee und Eis erschien er pünktlich zu jeder 

Probe. Josef Benders hat den Verein zu einem in der Umgebung bekannten und beliebten Verein 

gemacht. Josef Benders war teilweise gleichzeitig auch Dirigent des Musikvereins Waldenrath.

Er spielte mehrere Instrumente, darunter Piccolo-Flöte und Trompete. Wenn es bei den Proben mal nicht 

so klappte, warf er seine Piccolo-Flöte aus Jux in Richtung der Falschbläser. Der Verein musste dann für 

eine neue Flöte sorgen. Stellvertretender Dirigent war Wilhelm Peters. Nach dessen Erkrankung 

übernahm diese Aufgaben ab 1968 Martin Winkels. Ende April 1972 legte Josef Benders aus Alters- und 

Gesundheitsgründen den Dirgentenstab nieder. Den gestiegenen Leistungsforderungen der 

Vereinsmitglieder sah er sich nicht mehr gewachsen. Er war zwei Jahrzehnte in Tripsrath tätig. In einer 

kleinen Feierstunde im Pfarrheim in der alten Schule wurde er verabschiedet. Zur Erinnerung wurde  

ihm vom Vorsitzenden Heinrich von Sloun, Plakette mit Gravur überreicht. Außerdem wurde er zum

Ehrendirigenten ernannt.

Wehmütig dirigierte Josef Benders seinen letzten Marsch als Dirigent des Musikvereins.

Am 21. Juli 1975 verstarb er im Alter von 74 Jahren.

 

Trennlinie 4

 

1972 - 1991 Martin Winkels

(seit 1991 Ehrendirigent)

Ehrendirigent Martin Winkels 1

Martin Winkels1

Martin Winkels aus Hochheid ist am 18. August 1937 geboren und trat im Jahre 

1951 in den Musikverein ein. Zunächst spielte er  Es-Horn ehe er dann zur 

Trompete wechselte. Ab 1968 war Martin Winkels stellvertretender Dirigent.

Er hatte zuvor an einem Dirigentenlehrgang in Inzigkofen teilgenommen.

Nachdem Josef Benders 1972 den Taktstock aus der Hand gelegt hatte, 

trat Martin Winkels seine Nachfolge an. Bedingt durch seine herausragende

musikalische Begabung wurde ihm diese Tätigkeit vom Vorstand angeboten.

Zu seinen großen Verdiensten gehört nicht nur, dass er die Dirigententätigkeit

in all den Jahren völlig unentgeltlich leistete und ständiges Vorstandsmitglied

war sondern auch, dass er noch den größten Teil der Jugendarbeit für den Verein

übernommen hat. Von den heutigen Vereinsmitgliedern ist kaum jemand, 

der nicht, von Martin Winkels ganz oder teilweise ausgebildet worden wäre.

Auf diese Weise legte er sich selbst den Grundstock für die weitere 

Vereinsarbeit als Dirigent. Unter seiner Leitung nahm der Verein erstmals 

an Wertungsspielen des Volksmusikerbundes teil. In der Mittelstufe konnte

man regelmäßig einen 1. Rang erreichen, was auf die gute Probenarbeit von 

Martin Winkels zurückzuführen ist. Großen Wert legte er auch auf die Teilnahme 

an Konzerten und die Gestaltung von Messen.

In 1986 erhielt er für 15jährige Dirigententätigkeit die silberne Dirigentennadel.

Neben seiner musikalischen Tätigkeit als Dirigent des Musikvereins fand Martin

Winkels zusätzlich noch die Zeit, sich um den Nachwuchs der Blasmusiker im

Kreis Heinsberg zu kümmern. Für seine langjährige Tätigkeit als Musiklehrer der

Jungbläserschule Heinsberg wurde er beim Musikfest 1981 in Tripsrath für

"Besondere Verdienste" geehrt. Im Oktober 1990 teilte Martin Winkels dem 

Verein seinen Entschluss mit, nach den Jubiläumsfeierlichkeiten in 1991 den 

Taktstock einem Nachfolger zu übergeben. Nach nahezu 20 Jahren als Dirigent

kehrte er als Hornist ins Orchester zurück und kümmerte sich um die

Jugendarbeit.

 

Trennlinie 4

 

1991 - 2000 Wil van der Beek  
Will van der Beek

Nach der Bekanntgabe von Martin Winkels, seinen Taktstock nach den Jubiläumsfeierlichkeiten 

im Jahre 1991 abzugeben, begann die Suche nach seinem Nachfolger. Erstmals sollte der neue 

musikalische Leiter nicht aus den eigenen Reihen hervorgehen. Nach der Ausschreibung des Postens 

und einigen Kennenlern-Proben mit anderen Anwärtern entschied sich der Verein für den Niederländer 

Wil van der Beek. Wil van der Beek wurde 1949 in Sittard geboren. Er studierte Klarinette, Direktion und 

Pädagogik. Seit Abschluss seiner Studien arbeitet er als Lehrer in seinem Geburtsort. Darüber hinaus 

war er als Dirigent einiger Orchester im hiesigen Raum tätig, u.a. beim Musikverein Haaren.

Ebenfalls kein Unbekannter ist er im Bereich der Transkriptionen und Arrangements.

Aus seiner Feder stammen zahlreiche Bearbeitungen klassischer Werke für Blasorchester.

Vor allem diese Art Musik vermittelt er dem Orchester in seiner 10jährigen Tätigkeit mit 

Leidenschaft. Beim Frühjahrskonzert 2000 übergab er den Taktstock an seinen Freund und

Nachfolger Büb Mühlenberg.

 

Trennlinie 4

 

2000 - 2017 Büb Mühlenberg  
Bb Mhlenberg

Die erste Anfrage richtete der Musikverein im Oktober 1999 an Büb Mühlenberg.

Kurz zuvor hatte sein Vorganänger Wil van der Beek dem Vorstand mitgeteilt, 

dass er sein Amt zur Verfügung stellt. Büb lehnte diese erste Anfrage mit dem

Hinweis auf seine noch bestehenden Engagements in Saeffelen und Breberen 

zunächst ab. Nach dem Ende seines Wirkens in Saeffelen konnten wir ihn jedoch

ab dem 1. April 2000 verpfichten. Die offizielle Verabschiedung von Wil van der Beek

sowie die Einführung von Büb Mühlenberg erfolge im Rahmen des Frühjahrskonzert

am 25. März 2000. Erste Änderungen waren schnell erkennbar. So führte Büb

einen Musikausschuss ein. Gemeinsam mit dem Dirigenten legt dieses Gremium

das Programm der Konzerte fest. Desweiteren stehen auf Vorschlag unseres

Dirigenten die Konzertabende unter einem Motto. So spielten wir beispielsweise

zu den Themen "Amerika", "Spanien", "Filmmusik" oder "Rock- and Pop-Legends".

 

Trennlinie 4

 

 2017 - 2022     Georg Landmesser       

Georg Landmesser

Georg Landmesser trat bereits mit 7 Jahren in den heimatlichen Musikverein

 Instrumentalverein Effeld e.V. ein und erlernte dort Trompete.   

Mit 16 Jahren war er für mehrere Jahre Mitglied in einer Big Band und Dozent                                        

für Trompete an der Musikschule des Volksmusikerbundes.

Die Harmonielehre absolvierte er 1977 in Düsseldorf ab.

1978 begann dann seine musikalische Laufbahn als Dirigent, in der er

mehrere Dirigentenlehrgänge absolvierte;

unter anderem bei namhaften Komponisten wie Manfred Schneider und

Henk van Lijnschoten sowie bei den

Dirigenten Pierre Kuijpers (Königliche Militärkapelle Den Haag) und

Jan Cober (Königliche Harmonie Thorn).

Seine Karriere als Dirigent durchlief er mit nachfolgenden Musikvereinen:

Instrumentelverein Karken 1910 e.V. (2x), Städtischer Musikverein Erkelenz,

Instrumental Musikverein 1913 e.V. Lövenich, 

Musikverein St. Josef Hetzerath 1965 e.V.,

Musikverein St. Josef Ratheim e.V. von 1909, Musikcorps Würm,

Bläserchor St. Donatus Schafhausen e.V., Musikverein Harmonie Imgenbroich

Musikverien St. Anna Tripsrath e.V., Musikverein Uetterath e.V. (2x)

Sein Wille zur Leistung und Motivation der Musikerinnen und Musiker

zu immer neuen musikalischen Herausforderungen hat bis heute nicht

nachgelassen.